G2 #8
S T R U K T U R
Peter Krauskopf

Sonderausstellung
13. Oktober 2017 – 21. Januar 2018
Opening: Donnerstag, 12. Oktober 2017, 18–21 Uhr
Presse-Preview: Mittwoch, 11. Oktober 2017, 11 Uhr
artist talk & book launch: 18. Januar 2018, 18.30 Uhr

 

 

+++ artist talk & book launch: Peter Krauskopf im Gespräch mit Jörg Heiser am 18. Januar 2018 um 18.30 Uhr in der G2 Kunsthalle. +++

STRUKTUR lautet der Titel der ersten institutionellen Einzelausstellung von Peter Krauskopf in Leipzig. Krauskopf, geboren 1966 in Leipzig, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war anschließend Meisterschüler von Arno Rink. Der Bruch mit der figürlichen Leipziger Maltradition machte ihn nach der Jahrtausendwende bekannt. Krauskopf wurde u.a. mit dem Falkenrot Preis 2015 ausgezeichnet und lebt und arbeitet in Berlin. Die Ausstellung in der G2 Kunsthalle Leipzig zeigt eine Auswahl aus seiner neuesten Werkserie an abstrakten Gemälden. Auf 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind in zwei Räumen der G2 Kunsthalle 20 teils großformatige Werke des Künstlers zu sehen.

Unter Struktur versteht man die Beschaffenheit eines Stoffes. Die Bedeutung des Begriffs erschöpft sich jedoch nicht an der Oberfläche eines Materials, sondern bezeichnet auch die Bauart oder das Sinngefüge von Objekten bzw. Inhalten. Vor diesem Hintergrund bezieht sich der Ausstellungstitel STRUKTUR auch nicht allein auf die malerischen Texturen der Werke Krauskopfs, sondern auf den Bildraum, die Farbvolumina und damit die Substanz seiner Gemälde sowie letztlich auf die Methode seiner Arbeitsweise selbst.

Krauskopfs abstrakte Bildkompositionen entstehen aus einem Prozess der Überlagerung und Vermischung von Farbschichtungen verschiedener Flüssigkeitsgrade. Mit der Rakel verteilt der Künstler die Farbmengen, die anschließend einem langen Trocknungsprozess ausgesetzt sind und währenddessen teilweise weiterbearbeitet werden. So entstehen Farbverläufe, die mit der Suggestion von Tiefe und Mehrschichtigkeit spielen. Zufälligkeiten spielen zwar eine Rolle – die Kontrolle des künstlerischen Verfahrens und die daraus resultierende Dichotomie von Wiederholung und Variation bilden jedoch das konstituierende Moment seiner Bildsprache.

Die Qualität und der ästhetische Reiz der Werke Krauskopfs bestehen in der Dualität von physischer Vermischung und Abstoßung von Farbvolumina, bis hin zur Verletzung oder gar Zerstörung der Schönheit des Farbverlaufs, die diese Technik entfalten kann. In der Farbmaterie selbst entstehen dabei kraftvolle Poesien aus Linien, Balken oder Ovalen, deren Überlagerungen in Bewegungs- und Raumstrukturen münden.

Krauskopf geht es dabei nicht um Perfektion, ganz im Gegenteil, er scheint vielmehr am systemischen Fehler im Algorithmus des Herstellungsprozesses interessiert, mag sich gar an diesem zu erfreuen, wenn er von der »gleichmäßigen Fehlerhaftigkeit« seiner Kompositionen spricht. Krauskopf bezeichnet seinen Malstil als »automated painting« (automatisiertes Malen), das er gezielt in Parallele zu maschinellen Prozessen oder technischen Programmierverfahren mit fixen sowie variablen Anwendungsparametern verstanden wissen will.

Krauskopfs abstrakte Farbkompositionen sind aber keineswegs das Resultat einer erstarrten Formel – naturgemäß unterliegen seine Anwendungen vielmehr einem unvermeidbaren, systemimmanenten und permanenten Regelbruch, denn keine Ordnung kann sich dem Fließen der Farbe entziehen. Hochkonzentriert reagiert der Künstler in kürzester Zeit auf veränderte Größen und ist sich dabei v.a. einer Sache sicher: »Ich weiß, dass die Summe des Scheiterns, das da auf der Leinwand abläuft, am Ende eine Überraschung ist.«

Text: Anka Ziefer

Bildschirmfoto 2017-12-07 um 11.55.44

Zur Ausstellung ist ein begleitender Katalog erschienen: Peter Krauskopf: Struktur, mit einem Text von Jörg Heiser, hg. v. Anka Ziefer, Ausst.-Kat. G2 Kunsthalle Leipzig, MMKoehn Berlin/Leipzig 2017, grafische Gestaltung: Kay Bachmann, Fotografie: Uwe Walter, ISBN 978-3-944903-45-3 20,– Euro.

Kurzbiografie
Peter Krauskopf, geboren 1966 in Leipzig, studierte von 1989 bis 1995 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war anschließend Meisterschüler von Arno Rink. Der Bruch mit der figürlichen Leipziger Maltradition machte ihn nach der Jahrtausendwende bekannt. Peter Krauskopf wurde u.a. mit dem Falkenrot Preis 2015 ausgezeichnet und lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen u.a. 2016 Galerie Jochen Hempel, Berlin & Walter Storms Galerie, München; 2015 Künstlerhaus Bethanien, Berlin; 2015 Galería Alvaro Alcázar, Madrid; 2012 Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum. Ausstellungsbeteiligungen u.a. 2015 Bejing International Art Biennale; 2015 Gute Kunst? Wollen!, Auf AEG Nürnberg; 2015 Fondazione Giorgio Cini, Venedig; 2015 Salon Dahlmann Berlin; 2015 G2 Kunsthalle Leipzig; 2014 Kunsthalle im Lipsiusbau, Dresden.

Publikationen (Auswahl)
Peter Krauskopf: Struktur, mit einem Text von Jörg Heiser, hg. v. Anka Ziefer, Ausst.-Kat. G2 Kunsthalle Leipzig, Berlin/Leipzig 2017.
Peter Krauskopf: Falkenrot Preis 2015, hg. v. Christoph Tannert, Ausst.-Kat. Künstlerhaus Bethanien, Berlin 2015.
Peter Krauskopf: Landschaft mit abstraktem Gemälde, hg. v. Ulrich Bischoff & Gwendolin Kremer, Ausst.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Albertinum), Nürnberg 2012.
Peter Krauskopf: Block, hg. v. Jürgen Krieger, Berlin 2011.

Parallel zur Ausstellung mit Peter Krauskopf eröffnet im neu gegründeten G2 Projektraum die Ausstellung Daniel Poller – Der große Gewinn (bis 16. November 2017). Der Projektraum befindet sich in der 2. Etage des Kunsthallengebäudes und ist nur über das Treppenhaus erreichbar.

Presse & Medien (Auswahl)
mdr KULTUR, 6. Dezember 2017 (Link externe Quelle)
Tagesspiegel, 28. Oktober 2017 (pdf)
The Leipzig Glocal, 18. Oktober 2017 (Link externe Quelle)
Artsy, 18. Oktober 2017 (Link externe Quelle)
Artrabbit, 16. Oktober 2017 (Link externe Quelle)
ArtMapp Blog, 30. Oktober 2017 (Link externe Quelle)

Presseinformationen

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Besuch
Mi 15–20 Uhr, geführte Rundgänge in Deutsch Do–So 15 Uhr & Mo 11 Uhr, Englisch So 16 Uhr & Mo 12 Uhr. Die Anmeldung zu den Rundgängen erfolgt online über das Buchungsportal der G2 Kunsthalle:

  • Installation view/ Ausstellungsansicht STRUKTUR with art works by / mit Werken von Peter Krauskopf, G2 Kunsthalle Leipzig, 13 October 2017 – 21 January 2018 © the artist & G2 Kunsthalle Leipzig, photo: Uwe Walter
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    Installation views: Peter Krauskopf – STRUKTUR

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    Installation view/ Ausstellungsansicht STRUKTUR with art works by / mit Werken von Peter Krauskopf, G2 Kunsthalle Leipzig, 13 October 2017 – 21 January 2018 © the artist & G2 Kunsthalle Leipzig, photo: Uwe Walter

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    Installation view/ Ausstellungsansicht STRUKTUR with art works by / mit Werken von Peter Krauskopf, G2 Kunsthalle Leipzig, 13 October 2017 – 21 January 2018 © the artist & G2 Kunsthalle Leipzig, photo: Uwe Walter

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    Installation view/ Ausstellungsansicht STRUKTUR with art works by / mit Werken von Peter Krauskopf, G2 Kunsthalle Leipzig, 13 October 2017 – 21 January 2018 © the artist & G2 Kunsthalle Leipzig, photo: Uwe Walter

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  • Installation view/ Ausstellungsansicht STRUKTUR with art works by / mit Werken von Peter Krauskopf, G2 Kunsthalle Leipzig, 13 October 2017 – 21 January 2018 © the artist & G2 Kunsthalle Leipzig, photo: Uwe Walter
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    Installation view/ Ausstellungsansicht STRUKTUR with art works by / mit Werken von Peter Krauskopf, G2 Kunsthalle Leipzig, 13 October 2017 – 21 January 2018 © the artist & G2 Kunsthalle Leipzig, photo: Uwe Walter

  • Peter Krauskopf, GRUENSTEIN, B 200417, 2017, oil on linen, 250 x 200 cm © Peter Krauskopf / VG Bild-Kunst Bonn 2017 Courtesy the artist & Galerie Jochen Hempel, Berlin/Leipzig
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    Peter Krauskopf, GRUENSTEIN, B 200417, 2017, oil on linen, 250 x 200 cm © Peter Krauskopf / VG Bild-Kunst Bonn 2017 Courtesy the artist & Galerie Jochen Hempel, Berlin/Leipzig

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